Unabhängig von Individualisierung im Unterricht gibt es an allen Schulen auch Förderkonzepte für Kinder mit einem Anspruch auf Förderung.
Wer hat Anspruch auf Förderung?
Von der Schule gefördert werden die Kinder, die in Gefahr sind, die Mindeststandards der Bildungspläne nicht zu erreichen (§45 HmbSG). Dazu schreibt das Schulgesetzt in § 45: „Erfüllt eine Schülerin oder ein Schüler nicht die in den Rahmenplänen festgelegten Leistungsanforderungen in einem oder mehreren Fächern…., schließen Schule und Schülerin bzw. Schüler unter Einbeziehung der Sorgeberechtigten eine Lern- und Fördervereinbarung ab, in der die gegenseitigen Pflichten, insbesondere individuelle Fördermaßnahmen neben der regulären Unterrichtsteilnahme, vereinbart werden.“
Die Fördermaßnahmen beziehen sich auf die Lernbereiche Mathematik sowie Lesen und Rechtschreiben. Der Förderbedarf wird aufgrund der Ergebnisse standardisierter Tests ermittelt. Diese Tests heißen Hamburger Schreibprobe (HSP), Stolperwörtertest und Hamburger Rechentest (HaReT).
Schulische Förderung in diesem Sinne kann also nicht beantragt werden – sie wird gewährt. Sie ist auch keine „Hausaufgabenhilfe“ oder Nachhilfeunterricht im weiteren Sinne. Schulische Förderung ersetzt das früher übliche Wiederholen einer Klassenstufe.
Eltern betreffender Kinder werden vor Beginn einer Fördermaßnahme von der Schule informiert.
Wenn wir von Förderung sprechen, haben wir verschiedene Faktoren und deren Zusammenspiel im Blick:
- Die in den Bildungsplänen definierten Leistungsanforderungen,
- die in verschiedenen Richtlinien festgelegten Bedingung für Diagnostik und Förderung,
- die aktuell erbrachten Leistungen der Schülerinnen und Schüler,
- das Leistungspotential und die Leistungspotentialgrenzen eines Kindes
- die Erwartungshaltung von Lehrkräften und Eltern an die schulischen Leistungen des Kindes.
Prinzipiell gibt es eine Förderung innerhalb des Schulvormittags und eine additive Förderung außerhalb des Schulbetriebs am Nachmittag.
Eine Förderstunde am Vormittag ist so organisiert, dass einzelne Kinder parallel zum Unterricht in kleinen Gruppen oder einzeln gefördert werden.
Die Schule Schulkamp organisiert in Zusammenarbeit mit Studenten eine qualitativ hochwertige Förderung am Nachmittag. Für die einzelnen Klassenstufen finden Förderkurse für Deutsch und Mathematik statt. In kleinen Gruppen wird den Kindern die Gelegenheit gegeben, sich erneut mit einzelnen Inhalten auseinanderzusetzen und Lernrückstände aufzuholen. Ziele und Ergebnisse der schulischen Förderung werden dokumentiert. Mit dem Halbjahreswechsel wird überprüft, ob eine weitere Förderung erforderlich ist.